Aus dem „Seelsorgeblatt für Laubendorf und Umgebung“, Jahrgang 1926, Seite 175, sowie der Ausgabe vom 1. September 1936, Seite 8:
Statuen am Friedhofseingang bei der Pfarrkirche St. Georg in Laubendorf
„Am 26. Juli 1869 eröffnete Josef Petter, Bauer in Laubendorf, Haus Nr. 40, das Vorhaben, dass er Willens sei, auf die Pfeiler beim Friedhofseingang zwei Statuen, den Erzengel Michael und den Auferstehungsengel mit der Posaune, anzuschaffen.
Die Arbeit wurde bei dem Bildhauer Alois Haberhauer in Zwittau bestellt. Die Statuen wurden am 23. September 1870 geliefert. Der Wohltäter erlebte die Aufstellung nicht, denn er starb vorher, am 20. September 1870, im 63. Lebensjahr an einer schweren Krankheit.
Dessen Witwe Anna, geborene Findeis, Laubendorf, von Haus Nr. 58, ließ die Statuen staffieren. Die Einweihung wurde am 8. Dezember 1870 vorgenommen. Der Bildhauer erhielt für seine Arbeit samt Aufstellung 240 fl. ö.W., die Staffierung kostete 30 fl. ö. W. (fl. = Florin/Gulden österr. Währung).
Josef Petter war 31 Jahre Vorsänger in der Pfarrkirche und führte als solcher 31-mal die Wallfahrten von Laubendorf nach Albendorf in der Grafschaft Glatz / Preußisch-Schlesien, an. Er hatte keine Kinder und überließ seinen Bauerngrund einem Sohn seiner Schwester.“
Albendorf, das „Schlesische Jerusalem“, war Preußisch-Schlesiens berühmtester Wallfahrtsort am Fuße des Heuscheuergebirges. Die Basilika „Maria Heimsuchung“ wurde in den Jahren 1715 bis 1730 errichtet. Jesuiten betreuten das Gotteshaus.
Der Wallfahrtsort Albendorf liegt knapp 90 km nördlich von Laubendorf. Er hatte rund 1.360 Einwohner und in Friedenszeiten jährlich über 100.000 Pilger. Die Marienverehrung geht bis in das Jahr 1218 zurück.
Vergleiche auch meinen Beitrag in „Schönhengster Heimat“, Oktober 1994, Seite 43, ferner meine Homepage www.prull-laubendorf.de unter „Pfarrkirche“.
Situation im Januar 2007:
Eine Studentin und ein Student der Fakultät für Restaurierung der Universität Pardubice / Pardubitz in Litomyšl / Leitomischl beteiligen sich im Rahmen ihrer Abschlussarbeit (Bachelorarbeit) an dem Projekt zur Rettung des Friedhofs in Pomezí / Laubendorf.
Sie arbeiten an der Restaurierung der zwei Skulpturen beim Friedhofseingang, des Erzengels Michael und des Auferstehungsengels mit der Posaune aus dem Jahre 1870 von dem Bildhauer Alois Haberhauer.
Diese Skulpturen sind beschädigt. Für die Restaurierung haben die Studenten keine Unterlagen. Sie bitten um Unterstützung (Informationen, Fotos aus früherer Zeit usw.) bei der Ausführung des Vorhabens.
Situation im August 2007:
Die Restaurierungsarbeiten an den beiden Statuen sind abgeschlossen.
Der Erzengel Michael hält in seiner rechten Hand ein Schwert und in der linken Hand ein Schild, auf dem die Worte „Wer ist wie Gott?“ stehen.
Die Restaurierung ist sehr gut gelungen.
Freiwillige Feuerwehr / Feuerschutzpolizei in Laubendorf
Der „Feuerwehrverein Laubendorf“ hatte seit seiner Gründung am 25. Januar 1887 bis zum Jahr 1945 nur 5 Kommandanten. Der letzte Kommandant ab Herbst 1938 war Otto Gerstberger, Haus-Nr. 4.
An kirchlichen Festtagen und bei Beerdigungen nahm die Feuerwehr repräsentative Aufgaben wahr.
Die Feuerwehrfeste auf dem Sportplatz beim katholischen Vereinshaus und die Feuerwehrbälle im Saal des Erbgerichts Gerstberger waren Höhepunkte im dörflichen Leben. Die Feuerwehrfeste begannen mit einem morgendlichen „Weckruf“ durch einen Hornisten und einem feierlichen Gottesdienst.
Am 19. Juli 1936 wurde das 50-jährige Bestehen des Vereins gefeiert. Abordnungen aus den Nachbargemeinden Blumenau, Dittersbach, Riegersdorf und Schönbrunn nahmen am Feuerwehrfest teil.
Kurz vor diesem Jubiläum, am 24. Mai 1936, wurde eine 26 PS-starke Motorspritze Marke Flader zu einem Kaufpreis von 22.000 Kronen in Dienst gestellt. Sie wurde im Feuerwehrhaus im Mittelort stationiert.
Eine weitere Motorspritze wurde im Jahr 1939 für die 2. Feuerwehr-Abteilung im Unterort angeschafft.
Nach dem Anschluss der sudetendeutschen Gebiete an das Deutsche Reich im Oktober 1938 mussten nach und nach alle (reichs-) deutschen Gesetze und Verordnungen angewendet werden.
Deshalb wurde zu Beginn des Jahres 1939 die Feuerwehr in unserer Heimat in „Feuerschutzpolizei“ umbenannt.
Nach den neuen gesetzlichen Vorgaben mussten alle Feuerwehrmänner mit Voll-endung des 60. Lebensjahres aus dem aktiven Feuerwehrdienst ausscheiden.
Im Juli 1939 wurden im Vortragssaal der Ottendorferschen Stadtbücherei in Zwittau (sie hieß vor 1936 „Ottendorfersche Freie Volksbibliothek“) diejenigen Feuerwehrmänner aus dem neu gebildeten Landkreis Zwittau geehrt und festlich verabschiedet, die das 60. Lebensjahr bereits vollendet hatten.
Während des Zweiten Weltkrieges (1939 bis 1945) wurden viele Feuerwehrmänner zum Kriegsdienst eingezogen. Deshalb mussten die noch rüstigen älteren Männer wiederum im aktiven Feuerwehrdienst eingesetzt werden. Außerdem erhielten alle 16 bis 18-jährigen Jungen, soweit sie noch nicht zum Reichsarbeitsdienst und zum Wehrdienst eingezogen waren, eine Feuerwehr-Ausbildung.
Ich war über 1 ½ Jahre Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Laubendorf.
Der Wahlspruch aller Feuerwehrmänner lautet:
„Gott zur Ehr‘, dem Nächsten zur Wehr!“.
Dieser Wahlspruch gilt auch für die Feuerwehrmänner in unserer Heimat.
Er steht – in tschechischer Sprache – auf der Fahne der Feuerwehr in Pomezí / Laubendorf.
Die Fahne wurde im Jahr 2009 angeschafft und in der St.-Georg-Kirche geweiht.
Vergleiche auch den ausführlichen Beitrag im „Heimatbuch Laubendorf“ (2. Auflage, 1979), Seiten 127 bis 129, mit zwei Gruppenfotos der Feuerwehr Laubendorf.
Partisanenüberfall in Schönbrunn Ende November 1944 / Der „Deutsche Volkssturm“
In der Nacht vom 28. zum 29. November 1944 waren der Volkssturmmann Karl Schauer (Schönbrunn, Haus-Nr. 40) und sein Streifenkollege Porstner in Oberschönbrunn auf einem Patrouillengang. Sie stießen dabei auf 3 unbekannte Männer (Partisanen), die sofort auf die beiden arglosen Volkssturmmänner schossen.
Lm Karl Schauer (*1901) wurde schwer verletzt. Er starb am 3. Dezember 1944 an den Folgen eines Bauchschusses im Krankenhaus in der tschechischen Stadt Politschka.
Sein Leichnam wurde am 6. Dezember 1944 nach Schönbrunn überführt.
Die Beerdigung fand unter großer Beteiligung der Bevölkerung statt.
Die tschechischen oder russischen Partisanen konnten in der Dunkelheit unerkannt in die naheliegenden tschechischen Orte Kurau oder Bistrau entkommen.
In unserer Heimat herrschte fortan große Angst, weil wiederholt von Einbrüchen und Überfällen durch Partisanen berichtet wurde.
Eine deutsche Polizeieinheit bezog deshalb im Dezember 1944/Januar 1945 in Politschka Quartier.
Vergleiche auch den Lebensbericht von Franziska Kreitschi (Absätze 5 bis 8) unter „Erinnerungen“ in dieser Homepage und den folgenden Beitrag „Russische Partisanengruppe im Januar 1945 im Schönhengstgau“ in dieser Homepage.
Der „Deutsche Volkssturm“
Nach dem „Führer-Erlass über die Bildung des Deutschen Volkssturms vom 25. September 1944“ wurde im gesamten Reichsgebiet der „Deutsche Volkssturm“ gebildet. Für alle 16- bis 60-jährigen Männer, die nicht bereits dem Reichsarbeitsdienst oder der Wehrmacht angehörten, bestand Volkssturm-Pflicht.
Am 12. November 1944 wurden im ganzen Reich die Volkssturm-Männer vereidigt.
Zum Aufgabengebiet des Volkssturmes gehörten Bau- und Schanzarbeiten, Errichtung von Panzersperren, Sicherungsaufgaben und die Verteidigung von Ortschaften in der Heimat.
Die Volkssturm-Männer wurden deshalb auch militärisch ausgebildet. Diese Ausbildung fand regelmäßig am Sonntag statt – häufig durch Soldaten, die sich gerade auf Urlaub in der Heimat aufhielten. Der Erfolg war aber eher mäßig.
Während eines Einsatzes trugen die Volkssturmmänner eine Armbinde mit der Aufschrift "Deutscher Volkssturm".
Die Rechtsstellung des Deutschen Volkssturms war umstritten
Die Westalliierten erklärten gegenüber den Schutzmächten Schweiz und Schweden, dass sie die an der Westfront kämpfenden Volkssturmeinheiten ohne Anerkennung eines Rechtsanspruches nach dem Kriegsvölkerrecht behandeln würden, soweit diese einheitlich gekennzeichnet seien, ihre Waffen offen tragen und die Bestimmungen des Kriegsrechts einhalten würden.
Wegen des völkerrechtlich fragwürdigen Status verweigerte die Sowjetunion eine Anerkennung des Volkssturms als Miliz.
Im Osten wurden eine ganze Reihe von Volkssturmangehörigen als Partisanen erschossen - in voller Übereinstimmung mit den damals geltenden kriegsvölkerrechtlichen Bestimmungen.
Russische Partisanengruppe im Januar 1945 im Schönhengstgau
lm Buch „Pomezí Čech a Moravy", Band 2, aus dem Jahr 1998, herausgegeben vom Staatlichen Bezirksarchiv Svitavy / Zwittau mit Sitz in Litomyšl / Leitomischl, schreibt der Autor František Vašek auf den Seiten 124 / 125 ausführlich in tschechischer Sprache über den Einsatz und das Schicksal der zehnköpfigen Partisanengruppe, die in der Nacht vom 21. auf 22. Januar 1945 bei Pohler im Landkreis Mährisch Trübau aus einem Flugzeug abgesprungen ist.
Der Autor berichtet, dass bei dem Feuergefecht am 25. Januar 1945 bei Vorder Ehrnsdorf sieben Partisanen getötet wurden und einer schwer verwundet wurde.
Der schwer verwundete Partisan, V. I. Kolgomorcev, wurde ins Krankenhaus nach Mährisch Trübau gebracht, wo er verstarb.
Ein Mitglied der russischen Partisanengruppe „Alexej Borkaňuk", der Oberleutnant lwan Kyrylovič Čerepenko, ist unverletzt entkommen.
Bereits am Vortag, dem 24. Januar, wurde der verletzte Partisan Robert Reich gefangen genommen, nach Brünn gebracht und dort hingerichtet.
lm tschechischen Bericht sind der Kommandant der Partisanengruppe, der getötete sowjetische Major Gustav Schneider aus Haslau bei Eger / Asch, und der hingerichtete jüdische Emigrant Robert Reich aus Brünn, er war Oberleutnant im 1. tschechoslowakischen Armeekorps in der UdSSR, als Aktivisten und in der lnternet-Suchmaschine Google als antifaschistische Widerstandskämpfer genannt.
Weitere Partisanen waren der Emigrant Rudolf Walter aus Friedland / Nordböhmen, der Arzt Iwanow und die Russin Mascha Rudová (Ehefrau des Helmut Morche, der mit einer Partisanengruppe bei Krummau im Böhmerwald abgesprungen ist). Die weiteren drei getöteten Fallschirmspringer waren sowjetische Soldaten.
Die konkreten Aufträge der Partisanengruppe konnten nicht ermittelt werden. Auf einer tschechischen lnternetseite ist von Guerillakrieg und Explosionen die Rede.
ln dem tschechischen Bericht werden die Abläufe bei Pohler und Vorder Ehrnsdorf detailliert geschildert. Mehrere damals „Verantwortliche" sind darin namentlich genannt. Sie wurden nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges von einer „Rachejustiz" zum Tode oder zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.
Ein Bericht der Zeitung "Rude Pravo" vom 6. Januar 1965 über den Einsatz dieser Partisanengruppe „Alexej Borkaňuk" im Schönhengstgau ist im Internet nachzulesen unter www. geschichte-pirna.de/Berichte Widerstand.htm --- > Ziffer 8.
Dort ist auch der Partisan Helmut Morche genannt, der bereits Tage vorher nach dem Absprung bei Krummau / Böhmerwald mit weiteren Partisanen getötet wurde.
Alle Unterlagen, Berichte und Protokolle vom 22. bis 25. Januar 1945 und ferner aus 1945/46 befinden sich im Mährischen Landesarchiv in Brno / Brünn.
Auf die sehr ausführlichen Berichte in der „Schönhengster Heimat", Februar 2005, Seite 38, von Manfred Maier, und Mai 2005, Seite 33, von Frau Anni Ochs, unter Vorder Ehrnsdorf bzw. Markt Türnau, sowie auf den Beitrag im Gedenkbuch der Heimatgemeinde Pohler weise ich besonders hin.
Frau Ochs (früher Markt Türnau) teilte mir mit, dass dem Überlebenden der Partisanengruppe „Alexej Borkaňuk", dem Ukrainer lwan Kyrylovič Čerepenko, der Titel „Held des Bezirks Svitavy" verliehen wurde und dass er Ehrenbürger von Mĕstečko Trnávka / Markt Türnau sei.
Bürger von Jevíčko / Gewitsch und Umgebung errichteten zur Erinnerung an die damaligen Ereignisse bei Vorder Ehrnsdorf (jetzt: Přední Arnoštov) am Ort des Geschehens ein großes Denkmal.
lch danke allen Landsleuten die bei mir angerufen und mir Hinweise gegeben haben.
Zeitzeugen berichteten mir,
dass sich die Partisanengruppe am 25. Januar 1945 in einem Steinbruch bei Vorder Ehrnsdorf verschanzt hatte,
dass der schwer verletzte Partisan Kolgomorcev beim Transport auf einem Pferdeschlitten ins Krankenhaus Mährisch Trübau immer nach seiner Mutter gerufen habe,
dass sich acht Partisanen an einem Tag ihrer viertägigen Odyssee im letzten Haus in Schneckendorf (jetzt Šnekov) bewirten ließen, währenddessen zwei Partisanen vor dem Haus Wache hielten und
dass die Russin Mascha Rudová möglicherweise eine Funkstation bedienen sollte, denn im Internet wird sie als Telefonistin bezeichnet.
Unerklärlich ist, warum die Partisanengruppe nicht im nahen Gewitsch / Jevíčko im Protektorat Unterstützung gesucht, sondern sich im südlichen Teil des Landkreises Mährisch Trübau aufgehalten hat, wo kein strategisches Objekt in der Nähe war.
Hans Prull --- Aus meinem Leben
Inhaltsübersicht
Meine „Lebenserinnerungen“ habe ich auf über 60 Seiten niedergeschrieben, drucken und binden lassen.
Ich bin gerne bereit, sie an Interessenten gegen Erstattung der Kosten von 8 Euro je Exemplar abzugeben.
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Meine Heimat im Schönhengstgau / Sudetenland
Am 10./11. Oktober 1938 wurde Laubendorf von deutschen Truppen besetzt. Von da ab gehörten wir zum Deutschen Reich, zum Sudetenland, zum Regierungsbezirk Troppau und ab Juli / August 1939 zum neu geschaffenen Landkreis Zwittau / Schönhengstgau.
Die Stadt Zwittau lag auf halber Strecke an der Bahnlinie Breslau – Wien und war D-Zug-Station.
Während des Zweiten Weltkrieges verkehrten D-Züge und Lazarett-Züge von Königsberg in Ostpreußen über Breslau - Glatz - Zwittau - Brünn nach Wien und zurück.
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Kriegsgräberstätte in Halbe südöstlich von Berlin
Im Gebiet der Ortschaft Halbe wurden gegen Ende des Zweiten Weltkrieges deutsche Truppen durch die Rote Armee eingeschlossen. Befehle aus dem Führerhauptquartier zum Ausbruch waren abenteuerlich und forderten sehr hohe Verluste.
Über 30.000 deutsche Soldaten und rund 10.000 Zivilpersonen verloren wenige Tage vor Kriegsende im Kessel von Halbe ihr meist junges Leben. Auch Landsleute aus unserer Heimat haben im April 1945 dort als Soldaten ihr Leben lassen müssen.
Erst 1951, sechs Jahre nach der Kesselschlacht, wurde damit begonnen, die in den verstreut liegenden Gräbern ruhenden Gefallenen auf den Waldfriedhof Halbe umzubetten. Diese Aktion ging auf das unermüdliche Wirken des Gemeindepfarrers Ernst Teichmann (1906 – 1983) zurück.
Unter tatkräftiger Hilfe der Bevölkerung und gegen den anfänglichen Widerstand örtlicher und staatlicher Behörden führte Pfarrer Teichmann die Registrierung der bis dahin bekannten Gräber durch.
Heute ruhen auf dem Waldfriedhof in Halbe neben rund 23.000 Opfern der Kesselschlacht auch etwa 4.620 deutsche Opfer des sowjetischen Internierungslagers Ketschendorf.
Ferner ruhen in Halbe die von der Wehrmachtsjustiz wegen Fahnenflucht verurteilten und hingerichteten 24 deutschen Soldaten sowie eine Anzahl ausländische Internierte und Fremdarbeiter.
Der Waldfriedhof in Halbe ist die größte Kriegsgräberstätte in Deutschland. Sie wird vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. betreut und gepflegt.
Die sowjetischen Kriegstoten haben auf der zentralen Kriegsgräberstätte in Lebus (nördlich von Frankfurt / Oder) in einem Sammelgrab ihre letzte Ruhestätte gefunden. Bei der Kesselschlacht verlor die Rote Armee etwa 20.000 Soldaten.
Noch heute werden jährlich etwa 200 Kriegstote im Land Brandenburg geborgen. Tausende liegen weiter unentdeckt im Sand der märkischen Wälder beiderseits der Bundesautobahn Berlin – Dresden. Man hatte sie 1945 in Eile notdürftig begraben.
Beim Bau der Erdgasleitung OPAL quer durch Brandenburg wurden immer wieder Kriegstote gefunden und in Halbe bestattet. Da viele Tote (Soldaten und Zivilpersonen) keine Erkennungsmarken oder Ausweispapiere bei sich hatten, ließ sich ihre Identität oft nicht klären.
Im alten Schulgebäude in Halbe befindet sich seit August 2012 eine neu eingerichtete Begegnungsstätte und ein Archiv über die schrecklichen Geschehnisse Ende April 1945 und in der Nachkriegszeit. Zeitzeugen werden dringend gesucht.
Ausführliche Informationen sind im Internet unter „Waldfriedhof Halbe“ und „Russische Kriegsgräberstätte Lebus“ sowie „Internierungslager Ketschendorf“ zu finden.
Im Buch „Meine Wendezeiten. Erinnerungen, Erwägungen, Erwartungen“ hat Harri Czepuck auf den Seiten 75 bis 80 seine Erlebnisse beim Kampf bei Halbe nochmals veröffentlicht. Sein erster Beitrag erschien am 29. April 1965 im „Neuen Deutschland“ unter der Überschrift „Halbe, Ende April 1945, 5 Minuten nach 12“.
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Erinnerung an einen guten Freund
Mein Schul- und Jugendfreund Franz Petter (* 21. März 1927) ist am 24. Dezember 1944 in oder bei der Stadt Daun in der Eifel (Daun liegt etwa 30 km östlich der Stadt Prüm) als Soldat gefallen, oder nach einer Verwundung in Daun gestorben.
Auf dem katholischen Friedhof Wehrbüsch in Daun befindet sich im Soldatengräber-Anteil sein Grabstein.
In der Kriegsgräberliste dieses Friedhofs Wehrbüsch ist sein Tod als 25. Eintrag dokumentiert.
Seine militärische Einheit war die 4. Grenadier-Ausbildungs-Kompanie in einem Panzergrenadier-Regiment. Der ursprüngliche Standort dieser Einheit war Cottbus.
Die Eltern von Franz Petter wohnten in Laubendorf, Haus-Nr. 21, Kreis Zwittau. Nach ihrer Vertreibung aus ihrer sudetendeutschen Heimat kamen sie nach Deggingen im Kreis Göppingen. Dort wurden sie beerdigt.
Die älteren Geschwister des Gefallenen (Bruder Johann und Schwester Stefanie) sowie der jüngere Bruder Heinrich sind ebenfalls bereits verstorben.
Die Daten und die Auskunft über die Lage des Soldatengrabes habe ich vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge in Kassel und von der Stadtverwaltung Daun in der Eifel erhalten.
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Nachforschung nach Kriegsgräbern
Die Suche nach Grabstätten von Kriegstoten ist unter www.graebersuche-online.de möglich.
Über 4,6 Millionen Grablagedaten sind in einer Datenbank gespeichert und unter obiger Website abzurufen.
Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.
Werner-Hilpert-Straße 2
34112 Kassel
Tel.: 0561-7009-197 (Frau Kalp), Fax: -221
E-Mail: info@volksbund.de
Internet: www.volksbund.de
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Ostdeutsche Heimatstuben im Internet
Unter der Internetadresse
www.bkge.de/heimatsammlungen
sind alle ostdeutschen Heimatstuben mit jeweils einer Seite dargestellt, unter anderem die Schönbrunner/Laubendorfer, die Blumenauer und weitere Heimatstuben über unsere Heimat.
Die o.a. Internetseite enthält darüber hinaus wichtige Fundstellen über Heimatsammlungen.
Vertriebenengedenktag am 14. September 2014
In Bayern, Hessen und Sachsen wurde am 14. September 2014 zum ersten Mal der Vertriebenengedenktag begangen.
Die Sudetendeutsche Landsmannschaft begrüßt die Entscheidung der o.a. Länder.