Neuanfang
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Siedlungsschwerpunkte der Laubendorfer nach ihrer Vertreibung:
Zeitz und Umgebung (Sachsen-Anhalt und Thüringen)
Salzwedel und Umgebung (Sachsen-Anhalt)
Schwarzenbruck / Altdorf / Feucht / Stein (Mfr.) / Nürnberg (Bayern)
Gebiet um Kemnath und um Brand im Fichtelgebirge (Bayern)
Großraum Göppingen / Deggingen / Geislingen (Baden-Württemberg)
Gebiet um Aschaffenburg (Bayern) und Offenbach / Main (Hessen)
Einzelne Landsleute fanden Zuflucht in Österreich, USA und Kanada.
Mehrere Familien wurden von den Tschechen in der Heimat zurückgehalten.
Über die Zielorte der einzelnen Vertreibungstransporte siehe „Schönhengster Heimat“, März 2012, Seiten 50/51.
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Laubendorfer Gedenkstein Die feierliche Weihe fand am Die kirchliche Weihe nahm
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Laubendorfer und Schönbrunner Straße in Schwarzenbruck
Bereits seit dem Jahr 1970 habe ich im gemeinsamen Arbeitskreis Laubendorf-Schönbrunn mehrmals angeregt, sich bei der Gemeindeverwaltung Schwarzenbruck für eine Straßenbenennung nach Orten in unserer Heimat einzusetzen. Eine mehrheitliche Meinung kam aber niemals zu Stande.
Beim 16. Laubendorfer Heimattreffen im Jahr 1987 kam ich mit dem Ersten Bürgermeister Albrecht Frister ins Gespräch. Ich erzählte ihm von meinen Bemühungen. Er war sofort davon begeistert. In seinem Grußwort erklärte er spontan, dass in Schwarzenbruck eine Straße nach Laubendorf und eine Straße nach Schönbrunn benannt werden wird. Einen entsprechenden Antrag hat er dann im Gemeinderat eingebracht.
In der Sitzung am 23. September 1988 beschloss der Gemeinderat, den bisherigen Rummelsberger Weg in „Laubendorfer Straße“ umzubenennen und die im Baugebiet Frauenholz neu anzulegende Straße als „Schönbrunner Straße“ zu benennen.
Beide Straßen liegen in der Nähe des Bahnhofs Ochenbruck (= Ortsteil von Schwarzenbruck) in einem neuen Gewerbegebiet.
Die Segnung durch die beiden Ortspfarrer, Dekan Blasius Meixner und Pfarrer Franz Winter, fand anlässlich des Schönbrunner Heimattreffens am 21. September 1991 in festlicher Form statt.
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Feierliche Einweihung der Laubendorfer und Schönbrunner Straßen
am 21. September 1991 in Schwarzenbruck, Ortsteil Ochenbruck
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20 Busfahrten in unsere Heimat, den Schönhengstgau, von 1982 bis 2001,
organisiert und durchgeführt von Ursula und Reinhard Kastner, Schwarzenbruck.
Das Ehepaar Kastner hat mit den „Heimat“-Fahrten vielen Landsleuten, ihren Angehörigen und
auch Mitbürgern aus Schwarzenbruck unsere Heimat im Schönhengstgau näher gebracht.
Über die erste Busreise an den Pfingstfeiertagen 1982 hat die Zeitschrift „Der Bote für den Kreis Nürnberger Land“
in der Wochenend-Ausgabe vom 5./6. Juni 1982 einen ausführlichen Bericht veröffentlicht.
Reisegruppe von Laubendorfern im Mai 1993 am Rückreisetag vor dem Hotel Palcát in Tabor
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Reisegruppe mit Landsleuten aus Schönbrunn auf der Rückreise nach Bayern, ebenfalls in Tabor.
Diese Heimat-Fahrt vom 13. bis 16. September 1996 galt besonders der Teilnahme an der Weihe
der von heimatvertriebenen Schönbrunnern gestifteten Glocke für die Kapelle in Unterschönbrunn.
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Rückblick und Ausblick - Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft
Aus dem Brief eines Landsmannes:
„Als wir im Frühjahr 1946 mit knapp 50 kg Gepäck pro Person in Güterwaggons verladen unsere Heimat verlassen mussten, waren die älteren Menschen überzeugt, dass weder Gott noch das Gewissen der Weltöffentlichkeit es zulassen werden, dass die Vertreibung endgültig ist. Mit anderen Worten: Alle waren der festen Überzeugung, dass die Vertreibung nur vorübergehend sei, und man bald wieder in die Heimat zurückkehren werde.
Von den Beneš-Dekreten und den Beschlüssen der Potsdamer Konferenz wusste kaum jemand etwas.
Doch die bitteren Jahre in der neuen und fremden Umgebung gingen dahin. Die damals älteren Landsleute, die mit der Heimat auch ihre Existenz verloren hatten, sind schon lange gestorben. Ihre Sehnsucht nach Rückkehr in die Heimat und die Hoffnung auf Heimkehr ihrer vermissten und gefangen gehaltenen Männer und Söhne haben sie mit ins Grab genommen.
Den jüngeren Menschen gelang es eher, Wurzeln zu schlagen. Viele tüchtige und strebsame Kinder und Enkel konnten studieren, wurden Ärzte, Lehrer, Priester, Beamte, Offiziere, Unternehmer, Ingenieure, Wissenschaftler, Wirtschaftsprüfer, angesehene Juristen und Politiker. Andere wurden selbständige Handwerksmeister.
Durch Fleiß, Genügsamkeit, Sparsinn und Zähigkeit brachten sie es zu einem bescheidenen Wohlstand.
Die Weltöffentlichkeit hat von der Vertreibung der über 15 Millionen Deutschen, davon allein 3 Millionen Sudetendeutschen, kaum Kenntnis genommen. Außerhalb Deutschlands hörte man nur gelegentlich ein halbherziges Bedauern, manchmal ein hilfloses Achselzucken, im Allgemeinen den Hinweis auf den von Deutschland begonnenen und verlorenen Zweiten Weltkrieg.
Die friedliche Integration der deutschen Heimatvertriebenen stellt eine unglaubliche und einmalige Leistung dar, auch für den Frieden in Europa.
Mit dem Zusammenbruch der kommunistischen Diktaturen in Europa wurde im Buch der Geschichte eine neue Seite aufgeschlagen. Deutsche und Tschechen können sich nun zwanglos begegnen und in christlich-abendländischer Tugend nach Versöhnung und Verständigung suchen und ringen. Dauerhafte friedliche und gut nachbarschaftliche Beziehungen können allerdings nur auf der Basis geschichtlicher Wahrheit gedeihen. Die Heimatvertriebenen sind besonders dazu berufen, Brücken zwischen beiden Völkern zu bauen.
Ein vereintes Europa muss einen festen Platz auch in den Herzen der Menschen in den früheren Diktaturen finden.
Viele Landsleute besuchten in den vergangenen Jahrzehnten ihre Heimat und spendeten Geld für die Restaurierung von Kirchen und Denkmälern sowie zur Neuanschaffung von Glocken.
Die Welt ist kleiner geworden!
Möge uns, unseren Kindern und Enkelkindern eine lange Zeit in Frieden und Freiheit beschieden sein.“
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Gedenktafel in der Kirche St. Josef in Schwarzenbruck - Einweihung 2011
Mitglieder der Arbeitskreise Schönbrunn und Laubendorf vor der Gedenktafel
Die Gedenktafel in der Kirche St. Josef in Schwarzenbruck
am Tage der Einweihung durch Pfarrer Harald Günthner am 5. Juni 2011
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„Erstes Laubendorfer Heimattreffen“ am 21. Oktober 1962 in Nürnberg-Altenfurt, Gaststätte „Eigene Scholle“
Wie kam es dazu?
Am 17. Juli 1962 wurde Lm Johann Doleschal ►Nr. 183 „Hittn-Hannes“ auf dem Südfriedhof in Nürnberg beerdigt. Sehr viele Laubendorfer gaben ihm das letzte Geleit. Sie wurden im Anschluss an die Beerdigung von den Angehörigen in die nahegelegene Gaststätte „Gesellschaftshaus“ eingeladen.
Der (bereits verstorbene) Lm Johann Czeschka ►Nr. 168 „Köbes“, Lm Hans Bittner ►Nr. 5 „Krüschina“ und ich (Hans Prull ► Nr. 31 „Morkes`n-Hans“) saßen in der Gaststätte an einem Tisch. Während der Unterhaltung kamen wir zu der Auffassung, dass es eigentlich schade sei, wenn man sich nur zu solch traurigen Anlässen treffe. Wir stimmten überein, dass es wünschenswert wäre, einmal ein großes Treffen der heimatvertriebenen Laubendorfer zu organisieren. Ich (Hans Prull) erklärte mich bereit, den Entwurf für die Einladung zu fertigen, die Einladungen dann drucken zu lassen und sie an die Landsleute zu versenden.
Johann Czeschka („Köbes“) lud dann im September 1962 einige Landsleute zu einem vorbereitenden Gespräch für ein „Heimattreffen“ ein. In der „Bahnhofsgaststätte“ im Nürnberger Hauptbahnhof kamen zusammen:
Lm Johann Czeschka ►Nr. 168 „Köbes“ als Einladender
Lm Heinrich Neudert jun. ►Nr.6 „Zimmerheinrich“
Lm Josef Gleich ►Nr. 351 „Gleichschjüsters-Chjusef“
Lm Hans Bittner ►Nr. 5 „Krüschina bei der Kirche“
Lm Otto Neudert ►Nr. 117 „Neidert-Hannes unterm Barg“
und ich Lm Hans Prull ► Nr. 31 „Morkes`n-Hans“
Bei diesem Gespräch kamen wir überein, das Treffen der Laubendorfer aus dem Großraum Nürnberg am Kirmes-Sonntag („Kaiser-Kirmes“), dem 21. Oktober 1962, in Nürnberg-Altenfurt in der Gaststätte „Eigene Scholle“ zu veranstalten. Pächter dieser Gaststätte war Lm Schidla aus Schönbrunn.
Das Einladungsschreiben sollte ich (Hans Prull) fertigen, drucken lassen und versenden. Als Einladende sollten Josef Gleich, Heinrich Neudert sen. und Johann Czeschka (wegen ihrer Bekanntheit) angegeben werden.
90 Anschriften von Laubendorfern stellte mir Johann Czeschka („Köbes“) zur Verfügung.
Meine Frau (Maria Prull) und ich (Hans Prull) haben den Entwurf für die Einladung hergestellt, die Reinschrift (2 Seiten) auf Wachsmatritzen1) geschrieben und drucken lassen.
Die Einladungen haben wir an die uns bekannten Adressen von Laubendorfern, die im nordbayerischen Raum wohnten, versandt.
Die Anschriften der Laubendorfer hatten wir ebenfalls auf Wachsmatritzen1) geschrieben und drucken lassen. Dieses Anschriftenverzeichnis (4 Seiten) wurde den Einladungen beigelegt.
Auf dem Verzeichnis hatten wir folgendes angemerkt:
„Es war eine mühsame Arbeit, alle Anschriften zusammenzustellen. Deshalb wären wir dankbar, wenn Sie Unstimmigkeiten oder Veränderungen auf ein Blatt schreiben und beim Beisammensein in Altenfurt abgeben würden. Bei der nächsten Aufstellung kann dies dann berücksichtigt werden.“
1) Vervielfältigungsverfahren mit einer Art Siebdruck mit Wachsmatrize, wie sie früher im Schablonendrucker verwendet wurde. .
Das Heimattreffen in Altenfurt war ein voller Erfolg. 97 Landsleute hatten sich in die Anwesenheitsliste eingetragen. Da dies aber von einigen Teilnehmern versäumt wurde, waren sicherlich mehr als 100 Laubendorfer anwesend.
In der Gaststätte „Eigene Scholle“ fanden nicht alle Eingeladenen ausreichend Platz. Unsere Erwartungen hatten sich voll erfüllt.
Vom Treffen selbst sind zwei Erinnerungsfotos vorhanden.
Den beim Treffen gespendeten Geldbetrag habe ich (Hans Prull) nach Abzug der Portokosten auf ein Sparbuch der Stadtsparkasse Nürnberg eingezahlt. Auf Bitte von Johann Czeschka („Köbes“) habe ich das Sparbuch mit einem Guthabenbestand von 74,00 DM ein Jahr später an Lm Hans Schmid ► Nr. 174 „Ruth-Chjusef“, Schwarzenbruck, gesandt.
Auf Grund der Erfahrungen dieses ersten großen „Laubendorfer Heimattreffens“ wurde in einer späteren Besprechung unter Vorsitz von Johann Czeschka („Köbes“) folgendes beschlossen:
1. Das Heimattreffen muss künftig in einem größeren Saal stattfinden.
2. Die „Alte Turnhalle“ in Schwarzenbruck ist für ein Laubendorfer Heimattreffen zu groß.
Deshalb ist mit dem Schönbrunner Lm Richard Schauer Verbindung aufzunehmen und
ihm anzubieten, das nächste Treffen 1963 gemeinsam mit den Landsleuten aus
Schönbrunn durchzuführen. Lm Josef Gleich soll ein vorbereitendes Gespräch führen.
„Erstes Laubendorfer Heimattreffen“ am 21. Oktober 1962 in Nürnberg-Altenfurt, Gaststätte „Eigene Scholle“
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„Zweites Heimattreffen Laubendorf“ gemeinsam mit Schönbrunn am 20. Oktober 1963 in Schwarzenbruck, „Alte Turnhalle“
Die Einladung haben wir (Hans und Maria Prull) auf Wachsmatritzen geschrieben und drucken lassen. In diesem Schreiben hatten wir unter anderem folgendes ausgeführt:
„Den Gottesdienst in Schwarzenbruck wird unser Heimatpfarrer Lm Heinrich Petter von ►Nr. 82 ‘Schülchjusefn’ halten.“
Lm Johann Czeschka („Köbes“) hatte Pfarrer Heinrich Petter schriftlich eingeladen und ihn gebeten, den Festgottesdienst mit uns zu feiern. Der Brief und auch spätere Briefe blieben unbeantwortet.
Also mussten wir (Hans und Maria Prull) die Einladung für das „Heimattreffen Laubendorf-Schönbrunn“ neu schreiben und nochmals drucken lassen.
Zu diesem zweiten großen Heimattreffen am Kirmes-Sonntag 1963 hat der später verstorbene Lm Johann Czeschka („Köbes“) die Einladungen an die Laubendorfer versandt, für das Treffen der Schönbrunner hat dies wahrscheinlich der inzwischen ebenfalls verstorbene Lm Richard Schauer getan.
Die Vorbereitungen für diese ersten Heimattreffen waren damals besonders schwierig, hatte doch keiner von uns weder ein Auto noch ein Telefon. So mussten die Abstimmungen per Brief erfolgen.
Großen Dank und Anerkennung schulden wir unserem leider zu früh verstorbenen Lm Johann Czeschka („Köbes“). Er hat die Landsleute zu den vorbereitenden Besprechungen für die beiden Heimattreffen eingeladen und die Gespräche geleitet.
Durch seinen plötzlichen Tod am 11. Juni 1974 haben wir alle einen guten Freund verloren. Er hat sich um Laubendorf verdient gemacht.
„Lass’ Dir die Fremde zur Heimat werden, aber niemals die Heimat zur Fremde!“
20 Jahre „Laubendorfer Tischrunde“ in Feucht und Schwarzenbruck
Wie kam die Tischrunde zustande?
Die „Laubendorfer Heimattreffen“ fanden von 1962 bis 1967 jährlich, danach nur noch im Turnus von zwei Jahren, statt. Durch diese Verlängerung des Veranstaltungszyklus’ boten die Treffen dann oft nur noch wenig Zeit, persönliche Gedanken auszutauschen. So beschäftigte mich damals die Überlegung, wie man auf andere Weise die Gemeinschaft unter den Landsleuten vertiefen könnte.
Am 1. Mai 1975 starb der in der Heimat in vielen Ämtern tätig gewesene und geachtete Lm Heinrich Neudert sen ►Nr.6 „Zimmer-Heinrich“. Die Beerdigung am 5. Mai 1975 auf dem neuen Friedhof in Feucht und der anschließende Leichenschmaus in der Gaststätte „Park-Restaurant“ (Sporthalle des TSV 04 Feucht) waren ein kleines Heimattreffen. Landsleute von nah und fern waren zur Beerdigung gekommen. Diese große Anteilnahme bestärkte mich in meiner Ansicht, zwischen den (nun nur noch alle zwei Jahre stattfindenden) „Laubendorfer Heimattreffen“ weitere Zusammenkünfte zu organisieren.
Da die Marktgemeinde Feucht sehr verkehrsgünstig zwischen den „Laubendorfer Hochburgen“ Nürnberg, Altdorf und Schwarzenbruck liegt, bot sich das „Park-Restaurant“ in Feucht für diese Begegnungen an. Dass die Zusammenkünfte zwanglos erfolgen sollten, stand für mich fest.
Die Entscheidung fiel auf den 1. Freitag jeden Monats, Beginn um 19 Uhr. Damit war auch die Pächterin des Lokals einverstanden.
Im Februar-Heft 1976 unserer Heimatzeitung „Schönhengster Heimat“ erschien auf Seite 36 folgender Appell von mir:
„Alle Laubendorfer im Raum Nürnberg, Feucht, Altdorf und Schwarzenbruck werden aufgerufen, sich einmal im Monat zu einer zwanglosen Tischrunde zu treffen. Die erste `Laubendorfer Tischrunde’ findet am Freitag, 5. März, und die zweite am Freitag, 2. April, jeweils um 19 Uhr im ‚Park-Restaurant’ in Feucht, Segersweg 9 (Sporthalle des TSV 04 Feucht, neben den Fella-Werken), statt. Bei ausreichender Beteiligung soll diese 'Laubendorfer Tischrunde’ eine ständige Einrichtung werden.“
Die Landsleute nahmen die Aufforderung gern an, so dass bereits die erste Zusammenkunft ein voller Erfolg wurde. Es stießen auch Landsleute zu dieser Runde, die unsere Heimatzeitung bis dahin nicht gelesen hatten. Jeder war bei diesem Treffen willkommen. Auch in den folgenden Jahren waren die Tischrunden immer gut besucht.
Die Zeit ging dahin, und liebe Landsleute der „ersten Stunde“ unserer Treffen segneten das Zeitliche. Die Runde wurde oft bedenklich klein. Es stießen aber auch weitere Landsleute zur „Laubendorfer Tischrunde“.
Im Lauf der Jahre waren wir mehrmals gezwungen, das Treff-Lokal zu wechseln. Unser zweites Domizil wurde 1978 die Gaststätte „Immenhof“ und danach die Gaststätte „Zur Eisenbahn“, jeweils in Feucht. Diese Lokale lagen für die mit dem Zug aus Altdorf kommenden Landsleute besonders günstig.
In der „Schönhengster Heimat“, Heft Februar 1986, Seite 35, verkündeten wir das 10-jährige Jubiläum mit folgendem Text:
„Am 1. März 1986 feiert die, Laubendorfer Tischrunde’ in Feucht ihr zehnjähriges Bestehen. Die erste Tischrunde fand am 5. März 1976 statt. Die Landsleute treffen sich jeweils am ersten Samstag im Monat in der Gaststätte ´Zur Eisenbahn’ in Feucht, gegenüber vom Bahnhof.“
Einige unserer Teilnehmer waren bei der Gründung der Tischrunde bereits im Rentenalter. Die damals noch in Arbeit stehenden Landsleute sind inzwischen ebenfalls Rentner. Dies führte dazu, über ein neues Konzept nachzudenken. Mit dem Ortswechsel von Feucht nach Schwarzenbruck in das schöne Lokal „Gaststätte Hubertus“ haben wir den Beginn unserer Tischrunde auf 14 Uhr vorverlegt. In diesem viel größeren Lokal fühlen wir uns gut aufgehoben.
Von Anbeginn waren eigentlich nur zwanglose Zusammenkünfte geplant. Erfreulicherweise ergab es sich aber, dass mehrere Landsleute, so Heinrich Neudert ►Nr.6 „Zimmer-Heinrich“, Rudolf Haupt ►Nr.258 „Haupt-Rudi“, Franz Eltschkner ►Nr.334 „Tischler-Heinrich“, Alarich Gleich►Nr. 351 „Gleichschjüsters“ und später der Ehemann von Gerda Schmid ► Nr. 174 „Ruth-Chjusef“, Hermann Suchanka, unsere Treffen, vor allem zur Faschingszeit, musikalisch bereicherten.
Alljährlich wurde die Tischrunde im Monat Dezember mit einer besinnlichen Weihnacht verbunden. Für den festlichen Tischschmuck und das Weihnachtsgebäck sorgten stets unsere Frauen und für die musikalische Unterhaltung meist Rudi Haupt, Franz Eltschkner, Alarich Gleich oder Heinrich Neudert mit seiner Musikergruppe.
Der Schwiegersohn von Lm Franz Eltschkner, Herr Schwarz, hat mehrmals mit einer Kinder-Singgruppe die Weihnachtsfeier mitgestaltet.
Auch die „Nürnberger Stubenmusik“ unter der Leitung von Lm Hans Doleschal ►Nr.183 „Hittn-Hannes“ verschönte ein Mal unsere Weihnachtsfeier.
Die Tagesausflüge mit dem Omnibus zu unseren Landsleuten nach Neukirchen (1978) und Brand im Fichtelgebirge (1979) sowie nach Heidenheim an der Brenz (1980) fanden ebenfalls großen Anklang.
Je eine auswärtige Tischrunde fand in Prackenfels bei Altdorf, Schwabach und Schwarzenbruck-Gsteinach statt.
Aus der Mitte der Tischrunde ist ferner der Entschluss zur ersten Omnibusfahrt in unsere Heimat unter der ausgezeichneten Leitung von Reinhard und Ursula Kastner, Schwarzenbruck, gefallen.
So wurden zwischen 1990 und 1995 insgesamt sechs Laubendorf-Fahrten durchgeführt.
Darüber hinaus führten 1993, 1994 und 1995 drei Fahrten nach Südtirol und am 11. März 1995 eine Tagesfahrt zum Luftkurort Waldenburg im Hohenlohekreis und zum Weingut Laicher bei Weinsberg. Die Teilnehmer dieser interessanten und aufgelockerten Fahrten setzten sich aus der „Laubendorfer Tischrunde“ und dem „Schönbrunner Stammtisch“ zusammen.
Herzlichen Dank und Anerkennung schulden wir dem Ehepaar Kastner; es musste die große Last der Verantwortung dieser insgesamt zehn Fahrten tragen.
So wuchsen die Teilnehmer der Tischrunde zu einer festen Gemeinschaft zusammen.
Was diese Gemeinschaft so wertvoll macht, ist die Pflege und Verbundenheit mit der Heimat in der Vergangenheit wie in der Zukunft.
Diese „Laubendorfer Tischrunde“ in Schwarzenbruck beging am 2. März 1996 bereits ihr 20-jähriges Jubiläum.
Man kann dieser Runde nur wünschen, dass sie noch lange fortbestehen möge und der Gedanke an die Heimat niemals in Vergessenheit gerät.
„Lass’ Dir die Fremde zur Heimat werden, aber niemals die Heimat zur Fremde!“